Das ist zu beachten! Indische Benimmregeln und Fakten, die man wissen muss

Indien ist ein Land mit einer komplexen Kultur, zahlreichen Riten und Traditionen, die man als Reisender nicht auf den ersten Blick erfassen kann.

Wichtig sind dennoch die folgenden Benimmregeln:

Kleidung: In Indien ist ein konservativer Kleidungsstil obligatorisch, also langes Gewand oder traditionelle Saris für Frauen/Dhoti (Beinkleider), Lungi (Wickelrock), Kurta (kragenloses Hemd)  für Männer.

Etikette:

  • Beim Betreten von Tempeln und Moscheen müssen die Schuhe ausgezogen werden.
  • Die linke Hand gilt als unrein, weshalb damit weder Essen noch heilige Gegenstände berührt werden dürfen.
  • Begrüßung: Händeschütteln ist eher unüblich. Stattdessen legt man die Hände auf Brusthöhe aneinander, verbeugt sich leicht und sagt „namaste“.

Trinkgeld: Obwohl in Indien in Restaurants kein Trinkgeld erwartet wird, ist es üblich, 10 % auf den Rechnungsbetrag aufzuschlagen. Viele Angestellte sind auf diesen Zuverdienst angewiesen.

Die heilige Kuh: Inder verehren die Kuh als heilig. Auch wenn die Tiere deshalb nicht unbedingt artgerechter gehalten oder ausreichend gefüttert werden, dürfen sie dennoch nicht verletzt oder bedrängt werden. Daher steht einem in Indien auch oftmals eine heilige Kuh vor dem Auto und lässt einem keine Wahl außer zu warten!

Der Wahn um die weiße Haut: Im ganzen Land finden sich Werbungen mit hellhäutigen Models für Bleaching-Cremes, die teilweise zu Hautschäden führen. Achtung beim Kauf von Cremen in lokalen Stores!

Bazare: In Indien findet man auf Märkten den „orientalischen Traum“: eine schier unendliche Vielfalt an Gewändern, Stoffen, Düften und Gewürzen. Es ist üblich, dort die Preise auszuhandeln.

Farben: die Farbe Weiß wird bei Beerdigungen und von Witwen getragen, Schwarz gilt allgemein als Farbe der Trauer. Rot hingegen ist bei Hochzeiten für die Braut reserviert.

Spannende Fakten

Indien, ein Land der Kontraste: die Verteilung des materiellen Besitzes ist in Indien durch starke Ungleichheit geprägt. Bereits Mutter Teresa machte auf die bittere Armut von Millionen Indern aufmerksam und versuchte diese zu lindern. Sie gründete die „Missionaries of Charity“, welche v.a. Sterbenden Hilfe zukommen ließen, wofür sie den Friedensnobelpreis erhielt. Gleichzeitig soll es in Indien mehr Millionäre geben als in den USA.

Politik in Indien: es handelt sich um die größte Demokratie der Welt mit eine Präsidenten als Staatsoberhaupt, einem Premierminister als Regierungschef, einem Zwei-Kammern-Parlament und jeweils einem Gouverneur für die unterschiedlichen Bundesländer. Die 28 Bundesstaaten und sieben Unionsterritorien basieren Großteils auf historischen und sprachlichen Grenzen und verfügen durchaus über unterschiedliche Kulturen und Mentalität.

Der Nationalsport der Inder ist Cricket. Bis zur Unabhängigkeit Indiens war der Sport der Oberschicht Polo und bis heute sind Pferderennen sehr populär. In Indien wurden u.a. Schach und Yoga erfunden.

Das Mandala: im Sanskrit „Kreis“, ist ein geometrisches Schaubild im Hinduismus & Buddhismus zur Darstellung religiöser Zusammenhänge. Es verkörpert das Universum, Götter etc.

Der Löwe als Staatswappen: Der Löwe stammt aus der Zeit des buddhistischen Herrschers Ashoka, der gemeinsam mit dem buddhistischen Rad des Gesetzes abgebildet war.

Die Nationalflagge: Der obere orange Streifen steht für Safran, also Mut und Opfer; der weiße mittlere Streifen repräsentiert Frieden und Wahrheit; darauf befindet sich ein Rad, welches als spirituelles Zentrum gesehen wird; der untere grüne Streifen bedeutet Ritterlichkeit und Glauben.

Die Verehrung von Bäumen: sie werden dafür geschätzt, Schatten zu spenden, als Heilmittel sowie als Bau- und Feuerholz zu dienen. Außerdem werden Bäume oft als Wohnsitz von Göttern gesehen.

Die Bedeutung von Tee: die Briten brachten Tee im 19. Jhdt. aus China und bauten ihn im Nordosten Indiens, in Darjeeling, an. Ab 1852 wurden kommerzielle Teeplantagen in Indien errichtet, da Tee neben Baumwolle, Jute, Zuckerrohr und Kaffee zum lukrativsten Handelsgut der Briten geworden ist. Jedoch haben die Monokulturen der Teeplantagen auch negative Auswirkungen auf das lokale Ökosystem und die Bewirtschaftung ist sehr arbeitsintensiv.

Palasthotels: in Indien gibt es eine große Zahl an Hotels, die in ehemaligen Palästen untergebracht sind, nachdem diese seit der Errichtung der Demokratie nicht mehr gebraucht wurden.

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